Alpen und Landwirtschaft

Die Bürgergemeinde Arosa ist seit der Fusion mit den Talgemeinden 2013 Eigentümerin von verschiedenen Landwirtschafts- , Wald- und Weideparzellen in Pagig, Molinis und Calfreisen. Ebenso ist sie im Besitz der Aroser Alp. Diese umfasst das gesamte Gebiet im südlichen Talkessel von Arosa. Östlich wird die Alp vom «Hinterwald» begrenzt und verläuft auf der südlichen Linie entlang des «Schafrücks» über die Bergkette vom «Älpliseehorn» über das «Erzhorn», «Aroser Rothorn» bis zum «Parpaner Rot- und Weisshorn». Beim «Hörnli» wird die nördliche Grenze mit der sogenannten Hörnlimauer abgeschlossen.

Die Weidefläche beträgt rund 700 Hektaren. Auf dieser Fläche werden im Schnitt 20 Milchkühe, 60 Rinder, 120 Kälber und Mesen sowie rund 400 Schafe gesömmert. Die meisten Tiere stammen aus der Fusionsgemeinde Arosa.

Seit 2019 wird die Alp von der Alpgenossenschaft Arosa als Pächter bewirtschaftet und verwaltet. Zuvor hatte dies die Politische Gemeinde auf eigene Rechnung gemacht. Geschichtlich gehörte die Alp den Bürgern von Arosa, die damals die Alp zusammen mit den «Niedergelassenen» oder «Beisässen», jeder individuell, in Einzelsennereien bewirtschafteten.

Zahlreiche Alpordnungsrevisionen regelten immer wieder das nicht jederzeit einfache Verhältnis zwischen den Bürgern und Nichtbürgern. Nach dem zweiten Weltkrieg verringerte sich die Zahl der einheimischen Landwirte sehr stark und somit auch die Zahl der gealpten Tiere. Die politische Gemeinde als Nutzniesserin der Alp sah sich gezwungen, vermehrt Tiere von den Nachbargemeinden (heute Fusionsgemeinden) zu organisieren.

Die Alp Arosa versteht sich heute nicht nur als Sömmerungsgebiet von Alptieren, sondern auch als Erholungsraum und Standort verschiedenster sportlichen Aktivitäten. Dass dabei die unterschiedlichsten Bedürfnisse aufeinander treffen, die sich seitens des Tourismus vermehrt ergeben, liegt auf der Hand. Der Bürgergemeinde ist es aber immer wieder gelungen, den breiten Konsens zwischen Alp- und Landwirtschaft, Naturschutz und Tourismus in einem ausgewogenen Verhältnis herzustellen.

So bleibt die Aroser Alp in Zukunft als Lebensraum von Mensch und Tier der kommenden Generation in wertvoller Weise erhalten.